Im Rahmen von Null-Fehler-Konzepten wird eine 100-Prozent-Inspektion in der Produktion angestrebt. Oft lässt eine visuelle Oberflächenprüfung jedoch keine ausreichenden Rückschlüsse auf die Qualität eines Werkstücks zu. Verdeckte Fehlstellen wie Lunker, Poren oder mangelhafte Fügeverbindungen sind äusserlich kaum erkennbar, können sich jedoch erheblich qualitätsmindernd und sicherheitskritisch auswirken. Zunehmend an Bedeutung gewinnen daher röntgenbasierte Inspektionsverfahren, mit deren Hilfe sich im Materialinneren verborgene Strukturen beliebig komplexer Objekte aus fast allen Werkstoffen mit hoher Genauigkeit erfassen und charakterisieren lassen.
Wie alle »Seminare mit Praktikum« des Fraunhofer-Geschäftsbereichs Vision ist auch das »Röntgen-Seminar« zweitägig aufgebaut und setzt sich aus Theorie und Praxis zusammen. Im ersten Teil werden theoretische Grundlagen und Methoden der industriellen Röntgentechnik erläutert und die Möglichkeiten und Grenzen verschiedener Verfahren dargestellt: Bildgebung mit Röntgen, Kameratechnik, Röntgen-Verfahren (Radioskopie, Laminographie, Computertomographie) und Datenauswertung. Die Referenten stellen am Beispiel der Prüfung von Gussteilen exemplarisch Konzepte zum »Produktionsmonitoring« vor. Ebenso wird gezeigt, wie Computertomographie in der Messtechnik eingesetzt werden kann. Ausserdem werden die Themenbereiche Strahlenschutz und Sicherheit behandelt.
Im Praxisteil werden realisierte Anwendungen vorgestellt. Danach stehen dann in Form eines »Praktikums« unterschiedliche Systeme zur Verfügung, an denen in kleinen Gruppen persönliche Erfahrungen gewonnen werden können.