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Schweiz hat in Europa stärksten Fokus auf Deep Tech

Deep Tech-Ausgründungen der ETH erreichen zusammen die höchste Bewertung in Europa.
ETH Zürich/Gian Marco Castelberg

In keinem anderen Land Europas entfällt bei Investitionen von Risikokapital ein so hoher Anteil auf Deep Tech-Unternehmen wie in der Schweiz. Und Deep-Tech-Ausgründungen der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich waren im europäischen Vergleich am meisten wert.

Der European Deep Tech Report 2023 zeigt, dass der europäische Deep Tech-Markt 2022 gemessen am investierten Risikokapital stark gewachsen ist: Im dritten und vierten Quartal war er das zweitstärkste Segment hinter Energie. Laut dem Bericht haben europäische Deep Tech-Firmen im vergangenen Jahr insgesamt 17,7 Milliarden Dollar eingeworben. Das sind zwar 22 Prozent weniger als im Vorjahr, aber immer noch 60 Prozent mehr als 2020. Die meisten Investitionen flossen in vier aufstrebende Teilbereiche von Deep Tech: Neue Energien, Künstliche Intelligenz, Zukunft des Computings und Spacetech.

Grossbritannien bleibt das führende Land in Europa für Deep Tech, gefolgt von Frankreich, Deutschland und Schweden. Diese Länder sahen zwischen 28,78 und 8,5 Milliarden Dollar an Investitionen in Deep Tech. Die Schweiz belegt mit 6,7 Milliarden Dollar den 5. Platz und wird damit „als überdurchschnittlich stark“ bezeichnet. Doch betrachtet man den Deep Tech-Anteil an der investierten Gesamtsumme, so sticht die Schweiz mit 35 Prozent heraus, gefolgt von Finland mit 32 und Norwegen mit 27 Prozent.

Die Zahl aktiver Deep Tech-Patente, die von Universitäten gehalten werden, ist in Grossbritannien am höchsten, vor Deutschland und Frankreich. Auf Rang 4 folgt die Schweiz. Bei den einzelnen Universitäten mit den meisten Deep Tech-Patenten liegt die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne mit 7 Prozent auf Platz 2, hinter der Katholischen Universität Leuven (8 Prozent) und vor der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich auf Platz 3. Danach folgen die Universität Oxford, die Technische Universität Dresden und die Universität Cambridge mit je 5 Prozent.

Bei den Ländern, in denen universitäre Deep Tech-Ausgliederungen am meisten wert sind, liegt die Schweiz auf Platz 2 in Europa, hinter Grossbritannien und vor Deutschland. Betrachtet man die Universitäten einzeln, so nimmt hier die ETH Platz 1 ein.

Der European Deep Tech Report 2023 wird jährlich von drei Partnern erstellt: dealroom.co, einem in Amsterdam ansässigen Datenlieferanten über Start-up-Ökosysteme in Europa und der Welt sowie den beiden Risikokapitalfirmen Walden Catalyst Ventures mit Sitz in San Francisco und Berlin und Lakestar aus Zürich. mm