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Höhere Fachschulen besser positionieren

Berufsbilder attraktivieren, stärken und ihnen ein gutes Umfeld bieten.
Höhere Fachschule Schaffhausen

Auf Einladung von Bundespräsident Guy Parmelin haben sich Vertreterinnen und Vertreter von Bund, Kantonen und Sozialpartnern am 15. November 2021 zum achten Nationalen Spitzentreffen der Berufsbildung getroffen. Die Teilnehmenden beschlossen, ab 2022 gemeinsam Massnahmen zur Stärkung der höheren Fachschulen zu entwickeln. Zudem sollen die Arbeiten der Task Force «Perspektive Berufslehre» in die ordentlichen Strukturen der Berufsbildung überführt werden.

Die höheren Fachschulen HF als Teil der höheren Berufsbildung sind im schweizerischen Bildungssystem von grosser Bedeutung. Sie versorgen die Wirtschaft mit spezialisierten Fach- und Führungskräften und ermöglichen auch Berufsleuten ohne Maturität eine Weiterqualifizierung auf Tertiärstufe. Vorstösse aus dem Parlament und Stellungnahmen verschiedener Akteure fordern, dass ihr Profil gestärkt, die Qualität gesichert und die Attraktivität verbessert wird. Vor diesem Hintergrund lancierte das SBFI Anfang 2021 im Auftrag von Bundespräsident Guy Parmelin das Projekt «Positionierung höhere Fachschulen». Ziel ist es, die Positionierung der höheren Fachschulen national und international zu überprüfen und mit gezielten Massnahmen zu stärken.

Die Teilnehmenden des Spitzentreffens nahmen den Zwischenbericht des SBFI «Positionierung höhere Fachschulen» und die Stellungnahmen der Akteure zur Kenntnis. Der Bericht zeigt die Komplexität der Thematik, die Vielschichtigkeit der Fragestellungen und die bestehenden Schnittstellen auf. Die Weiterentwicklung der höheren Fachschulen und ihrer Bildungsangebote kann nur aus einer gesamtheitlichen Perspektive im Rahmen des ganzen Bildungssystems beurteilt werden. Ab 2022 werden deshalb die wichtigsten Fragen unter Beteiligung der Interessengruppen und in Abstimmung mit der Tripartiten Berufsbildungskonferenz geklärt und konkrete Massnahmen entwickelt.

Um den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Berufsbildung wirksam entgegenzutreten, hatte Bundespräsident Guy Parmelin im Mai 2020 die Task Force «Perspektive Berufslehre» ins Leben gerufen. Das koordinierte Vorgehen aller Verbundpartner ermöglichte ein agiles und effizientes Handeln. Der am Spitzentreffen vorgelegte Bericht der Task Force zeigt einen weitgehend stabilen Lehrstellenmarkt 2021. Zudem konnte der Bund im Rahmen des Förderschwerpunktes «Lehrstellen Covid-19» rund 90 Projekte zur Stabilisierung des Lehrstellenmarktes mit Beiträgen von insgesamt 23 Millionen Franken unterstützen.

Insgesamt hat sich die Berufsbildung in der Corona-Zeit als krisenresistent erwiesen. Unter der Voraussetzung, dass sich die wirtschaftliche Erholung fortsetzt und die pandemische Lage nicht wieder zu einschneidenden Massnahmen zwingt, haben die Teilnehmenden des Spitzentreffens zugestimmt, das Mandat der Task Force per 15. November 2021 zu beenden. Als reguläres Gremium der Verbundpartner übernimmt die Tripartite Berufsbildungskonferenz TBBK die Weiterführung von Aufgaben der Task Force, namentlich die Beobachtung des Lehrstellenmarktes. Dadurch ist gewährleistet, dass bei Bedarf jederzeit Massnahmen zur Stabilisierung des Lehrstellenmarkts ergriffen werden können. Der Bund führt zudem den Förderschwerpunkt «Lehrstellen Covid-19» bis Ende März 2022 weiter.

Die Teilnehmenden des Spitzentreffens würdigten im Weiteren die Entstehung des verbundpartnerschaftlichen Commitments «Grundsätze zu Berufswahlprozess und Lehrstellenbesetzung». Dieses sieht vor, dass offene Lehrstellen frühestens im August des Jahres vor Lehrbeginn zur Bewerbung ausgeschrieben werden. Das Commitment ist ein wichtiges Zeichen für eine verbundpartnerschaftliche Berufsbildung und trägt zu einem sorgfältigen Berufswahlprozess bei.

Im Rahmen der Initiative «Berufsbildung 2030» haben die Teilnehmenden des Spitzentreffens den Bericht über die Arbeiten 2021 im Projekt «Optimierung von Prozessen und Anreizen in der Berufsbildung» zur Kenntnis genommen und das weitere Vorgehen beschlossen. Die TBBK wird im Januar 2022 die Prioritäten und die weiteren Schritte festlegen, namentlich für die Projekte zur Berufsentwicklung sowie zur Finanzierung der überbetrieblichen Kurse und der Qualifikationsverfahren.

An dem von Bundespräsident Guy Parmelin geleiteten nationalen Spitzentreffen der Berufsbildung nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK), der Schweizerischen Berufsbildungsämter-Konferenz (SBBK), des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes (SAV), des Schweizerischen Gewerbeverbandes (sgv), des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB), von Travail.Suisse und des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) teil.

 

https://berufsbildung2030.ch/de/