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News

Grosse Angst vor Erwerbslosigkeit

2021 hatten 8% der Hochschulabsolventinnen und -absolventen grosse Angst vor Erwerbslosigkeit.

Fünf Jahre nach ihrem Abschluss befürchteten 8% der Hochschulabsolventinnen und -absolventen in hohem Masse, in den zwölf Monaten nach der Erhebung erwerblos zu werden. Am häufigsten wurde diese Angst mit den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sowie mit der ungünstigen Wirtschaftslage begründet. Dies sind einige Ergebnisse der Hochschulabsolventenbefragung des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Die Wahrscheinlichkeit, eine Erwerbslosigkeit zu befürchten, steht in Zusammenhang mit verschiedenen Merkmalen der Absolventinnen und Absolventen wie der Fachbereichsgruppe oder einer mehrfachen Arbeitslosigkeit seit dem Abschluss. Am stärksten verbreitet ist die Angst vor Erwerbslosigkeit in der Fachbereichsgruppe Dienstleistungen. Dort liegt sie 9 Prozentpunkte über dem Wert der Referenzgruppe Wirtschaft, Verwaltung und Recht. Demgegenüber ist sie in der Fachbereichsgruppe Gesundheit und Sozialwesen am seltensten (–3 Prozentpunkte). Hierbei gilt es zu beachten, dass sich die Fachbereichsgruppe Dienstleistungen zu drei Vierteln aus Personen zusammensetzt, die einen Abschluss in Reisebüros, Tourismus und Freizeitindustrie oder in Gastgewerbe und Catering haben, d.h. in Fächern, die stark von den Massnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie betroffen waren.

Absolventinnen und Absolventen, die seit ihrem Abschluss ein- oder mehrmals erwerbslos waren, hatten 2021 mit grösserer Wahrscheinlichkeit Angst vor Erwerbslosigkeit als jene, die kontinuierlich erwerbstätig waren. Dieses Risiko nimmt mit der Wiederholung erfahrener Erwerbslosigkeit zu. So ist die Wahrscheinlichkeit bei Personen, die seit ihrem Abschluss einmal erwerbslos waren, nahezu 2 Prozentpunkte höher als bei Absolventinnen und Absolventen, die nicht erwerbslos waren. Bei Personen, die zweimal erwerbslos waren, liegt das Risiko um 6 Prozentpunkte höher, bei jenen mit drei oder mehr Perioden der Erwerbslosigkeit um 10 Prozentpunkte höher.

 

Gesamtwirtschaftliche Gründe

Unbefristet Angestellte mit grosser Angst vor Erwerbslosigkeit gaben 2021 häufig gesamtwirtschaftliche Gründe als Auslöser für ihre Befürchtungen an. 50% begründeten ihre Sorgen mit den Auswirkungen der Covid-19-Massnahmen, 45% mit der schlechten Wirtschaftslage und 29% mit dem starken Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt.

Befristet Angestellte nannten grossmehrheitlich (87%) die Befristung der Stelle als Ursache für ihre Angst, erwerbslos zu werden. Ihnen bereiteten aber auch gesamtwirtschaftliche Gründe wie die Auswirkungen der Covid-19-Massnahmen (37%), der starke Wettbewerb auf dem Markt (35%) und die allgemeine Wirtschaftslage (28%) Sorgen.

Andere Ursachen wie familiäre Gründe, gesundheitliche Probleme, schlechtes Feedback zur geleisteten Arbeit oder die Verdrängung von Arbeitsplätzen aufgrund der zunehmenden Digitalisierung spielen unabhängig von der Vertragsart eine untergeordnete Rolle.

 

Ein Viertel der Befragten befürchten eine Einkommensdeklassierung

Personen, die eine berufliche Deklassierung befürchten, erachten es als schwierig oder sehr schwierig, im Falle eines Stellenverlusts innerhalb der nächsten zwölf Monate eine neue Tätigkeit mit gleichen oder besseren Arbeitsbedingungen zu finden. 

25% der Absolventinnen und Absolventen befürchten einer Verringerung ihres Einkommens, 23% sorgen sich um die inhaltliche Adäquanz der abgeschlossenen Ausbildung. Weniger häufig genannt wurde die Angst, keine Erwerbstätigkeit mit dem gleichen Verantwortungsniveau oder dem gleichen Beschäftigungsgrad zu finden, eine befristete Stelle in Kauf nehmen zu müssen oder eine Beschäftigung zu akzeptieren, die nicht dem eigenen Ausbildungsniveau entspricht (zwischen 18% und 19% der Absolvent/innen).