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Gen2 Computer-on-Module-Standard startet durch

SGET veröffentlicht die Spezifikationen Open Standard Module 1.1 und OSM-Design-Guide 1.0.

Die Standardization Group for Embedded Technologies e.V. (SGET) gibt die Erreichung zwei wichtiger neuer Meilensteine für ihre Open Standard Module (OSM) Spezifikation bekannt: Erstens die Veröffentlichung der neuen OSM-Version 1.1, die viele rückwärtskompatible Verbesserungen und zukunftssichere Erweiterungen bietet. Zweitens die Veröffentlichung des ersten OSM-Design-Guide. Er bietet die essenziellen Informationen und praktische Tipps zum Design-In dieses Computer-on-Module-Standards der zweiten Generation (Gen2 COM), was für OEM-Kunden von entscheidender Bedeutung ist.

Der OSM-Standard spezifiziert SMT-bestückbare Computer-on-Modules. Seine Vorteile sind im Grunde dieselben, die auch jeder bisherige Gen1-COM-Standard bietet. Der Clou eines Gen2-COM-Standards ist jedoch, dass er im Vergleich zu jedwedem Gen1-COM-Standard auch noch weitere Vorteile bietet: Vor allem deutliche Kosteneinsparungen bei Bestückung und Test in der Serienproduktion. Ein weiterer zusätzlicher Vorteil ist, dass die OSM-Spezifikation 1.1 kleinere Formfaktoren bezogen auf das Verhältnis Pinout zur Modulgrösse ermöglicht.

 

Da diese Vorteile für OEM-Kunden von grosser Bedeutung sind, hat der von der SGET im Dezember 2020 offiziell veröffentlichte Gen2-COM-Standard einen Nerv im Embedded-Computing-Ökosystem getroffen. Zahlreiche führende Embedded-Computer-Hersteller haben ihr Angebotsspektrum bereits dahingehend erweitert und die rasche Weiterentwicklung des OSM-Standards, wie die nun verfügbare OSM-Spezifikation 1.1, spiegelt diesen Trend wider. Martin Steger, Vorsitzender des OSM Standard Development Teams (SDT), blickt deshalb positiv in die Zukunft: „Die harte Arbeit der letzten Monate hat sich wirklich gelohnt. Mit den nun veröffentlichten Spezifikationen wird OSM deutlich an Fahrt gewinnen und sich voraussichtlich als weltweit erster Gen2 COM-Standard etablieren, der eine offene, skalierbare und herstellerunabhängige Spezifikation für SMT-bestückbare Computer-on-Modules bietet, die von führenden Embedded-Computer-Anbietern unterstützt wird.“

 

Eine solche Entwicklung ist nur durch intensive Zusammenarbeit und engsten Austausch auf höchstem Niveau möglich. Das betont auch Ansgar Hein, erster Vorsitzender der SGET: „Unser Ziel als SGET ist es, einen herstellerunabhängigen Raum für die Entwicklung offener Standards zu bieten und global die besten Fachleute für die entsprechenden Themen zusammenzubringen.“ In der Vergangenheit ist dieses Ziel mit kommerziell überaus erfolgreichen Standards wie SMARC und Qseven bereits mehrfach erfolgreich gelungen.

 

Speziell der neu vorgestellte OSM-Design-Guide bietet Entwicklern und Integratoren die entscheidenden Grundlagen, um Open Standard Module in ihre applikationsspezifischen Carrierboards einzudesignen. Dabei profitieren Entwickler von den Synergien innerhalb der SGET, wo innerhalb der Standard Development Teams bereits Brücken zwischen Halbleiterherstellern sowie Anwendern und Integratoren geschlagen werden. „Die steigenden Anforderungen mit Blick auf Produktivität und leistungsfähigere Applikationen bei maximaler Flexibilität lassen sich mit standardisierten OSM-Modulen schnell und effizient in den Markt tragen“, sagt Martin Steger. Aber das ist noch nicht alles, denn die COM-Standards bieten OEMs auch einen längeren Lebenszyklus ihrer Produkte, der sogar über die Lebensdauer eines Prozessors hinausgeht. Schlussendlich führt die zu einem besseren Return-on-Investment (ROI) in Bezug auf ihre einmaligen Entwicklungskoten und zu nachhaltigen Systemdesigns.

 

Die SGET Mitglieder Aries, Avnet, Geniatech, F&S, iesy, iWave und Kontron haben bereits erste offizielle OSM-Module im Angebot. Applikationsfertige Gen2 Computer-on-Modules nach dem OSM-Standard sind bereits für folgende Prozessoren verfügbar: NXP i.MX 8 M, NXP i.MX 8 Lite, NXP i.MX93, ESP32 DualCore, Rockchip PX30, RZ/G2UL Cortex-A55 Single-Core und RZ/Five RISC-V AX45MP Single. Eine Roadmap zur Unterstützung weiterer Prozessoren stellt die SGET interessierten Unternehmen auf Anfrage zu Verfügung.

 

Sowohl der neue Design-Guide 1.0 als auch die OSM-Spezifikation 1.1 stehen auf der SGET-Website zum kostenlosen Download bereit:

 

https://sget.org/standards/osm/