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Digitaler Zwilling für robotergestützte Testverfahren

v.l.n.r.: Prof. Dr. Florian Kerber, Hochschule Augsburg, Wissenschaftlicher Leiter TTZ Nördlingen Bärbel Götz, GF BMK Prof. Dr. Björn Häckel, Hochschule Augsburg und Kernkompetenzzentrum Finanz- und Informationsmanagement, Institutsteil Wirtschaftsinformatik am Fraunhofer FIT Prof. Dr. Nadine Warkotsch, Vizepräsidentin für Forschung und Nachhaltigkeit, Hochschule Augsburg, Roland Weigert, Staatssekretär, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.

Am 4. Mai erfolgte im Rahmen des Technologietransfer-Kongress in Augsburg die feierliche Übergabe der Förderurkunde für ModProFT durch Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert. Dr. Bärbel Götz, Geschäftsführerin von BMK professional electronics, und Prof. Dr. Florian Kerber, Hochschule Augsburg, Wissenschaftlicher Leiter TTZ Nördlingen, nahmen die Urkunde entgegen.

Mit Jahresbeginn 2022 startete das Projekt „Modellbasierte autonome Prozessplanung für Funktionstests in der Elektronikfertigung“ – kurz: ModProFT.

Die BMK professional electronics GmbH und die Hochschule Augsburg mit dem Technologietransferzentrum Flexible Automation Nördlingen haben sich zum Ziel gesetzt, ein modellbasiertes, robotergestütztes Prüfkonzept für die Elektronikauftragsfertigung zu entwickeln und umzusetzen. Die Herausforderung besteht in der robotergestützten Prüfung von Bauteilen in geringer Stückzahl und in vielfältigen, immer komplexer werdenden Variationen.

Dr. Bärbel Götz erklärt: „Die Stückzahlen bei dieser „high mix, low volume“ - Fertigung liegen bei 100 bis 1000 je Bauteil und Jahr. Innerhalb von 10 Minuten kann es einen Wechsel von einem Bauteil zum anderen geben. Das erfordert dann auch einen Wechsel von Prüfplänen und Prüfverfahren. Mit diesem Projekt verfolgen wir die durchgängige Digitalisierung zur Datenauswertung, um mit vollständiger Repräsentanz – Stichwort digitaler Zwilling – von Produkt, Fertigungsprozess und Maschine Transparenz, Flexibilität und Planungssicherheit zu schaffen.“

Prof. Dr. Kerber ergänzt: „Um das Ziel zu erreichen, braucht es innovative Lösungsansätze, wie die Prüfstationen zu gestalten sind und wie das Be- und Entladen erfolgen soll. Darüber hinaus gilt es, die existierenden Datenquellen mit den Informationen aus den neuen Prüfstationen in einem neuen Datenmodell zu verbinden, als Basis für Analyse und Optimierung.“

 

Förderurkunde für Verbundforschungsvorhaben

ModProFT wird im Rahmen des Bayerischen Verbundforschungsprogramms in der Förderlinie „Digitalisierung“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energiegefördert gefördert - mit einer Laufzeit von 30 Monaten. Das Bayerische Wirtschaftsministerium forciert damit den weiteren Ausbau des KI-Produktionsnetzwerks am Standort Augsburg.

Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert sagte bei der Übergabe: „Wir haben 2020 ein 100 Millionen Euro starkes Zukunftsprogramm für Augsburg aufgelegt, um die Wirtschaftsregion vor dem Hintergrund des Strukturwandels und der technologischen Transformation noch wettbewerbsfähiger zu machen. Das KI-Produktionsnetzwerk ist das Herzstück unserer Wachstumsoffensive. Ziel ist es, den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Produktionsprozessen zu erforschen und die Technologie zügig in die industrielle Anwendung zu überführen. Dafür investieren wir insgesamt 92 Millionen Euro in die wissenschaftliche Forschung und den gewinnbringenden Transfer der Erkenntnisse in die Unternehmen.“

Das Verbundforschungsprojekt „ModProFT“ wird mit über 426'000 Euro unterstützt. Verbundpartner sind die BMK professional electronics GmbH aus Augsburg und die Hochschule Augsburg.

Götz unterstreicht: „Ziel ist es die Fertigungsprozesse und -abläufe so vorzubereiten, dass u.a. mittels Künstlicher Intelligenz Anwendungsfelder wie „predictive maintenance“ und „predictive quality“ evaluiert werden können. Damit stärken wir die Wettbewerbskraft von BMK.“

 

www.hs-augsburg.de/HSZDR/TTZ-Noerdlingen