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22,9 Milliarden Franken für Forschung und Entwicklung

2019 wurden in der Schweiz 22,9 Milliarden Franken für Forschung und Entwicklung (F+E) aufgewendet. Dies entspricht gegenüber der letzten Erhebung im Jahr 2017 einer durchschnittlichen jährlichen Zunahme von 4,3%.

Den grössten Teil der F+E-Aktivitäten führten die Privatwirtschaft (68%) und die Hochschulen (29%) durch. Rund 133’000 Personen waren in der Schweiz in diesem Bereich tätig (alle Sektoren eingeschlossen). Die F+E-Intensität der Schweizer Wirtschaft legte gegenüber 2017 zu und lag auf ähnlichem Niveau wie in Deutschland und Österreich. Soweit die jüngsten Ergebnisse der Statistik über die Forschung und Entwicklung des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Im Laufe des Jahres 2019 wendeten die verschiedenen Schweizer Akteure 22,9 Milliarden Franken für eigene F+E-Aktivitäten (Intramuros-F+E-Aktivitäten) auf. Gegenüber 2017 entspricht dies 1,8 Milliarden Franken mehr bzw. einem durchschnittlichen jährlichen Anstieg von +4,3%. Diese Zunahme der Gesamtaufwendungen ist deutlich stärker als jene zwischen 2015 und 2017 (jährlich +1,2%; revidierte Zahl).

 

Der Privatsektor als Hauptakteur in der F+E 

Der Hauptakteur in der F+E ist der Sektor Privatwirtschaft. Er war mit einem Gesamtbetrag von 15,5 Milliarden Franken für über zwei Drittel (68%) aller Intramuros-F+E-Aufwendungen 2019 verantwortlich. Nachdem er zwischen 2015 und 2017 nahezu ein Nullwachstum verzeichnet hatte (+0,6%), konnte der Sektor wieder zulegen (+4,6%) und lag damit leicht über dem nationalen Durchschnitt.

Es folgt der Sektor Hochschulen mit 6,6 Milliarden Franken, was 29% der Gesamtaufwendungen 2019 entspricht. Die F+E-Aufwendungen dieses Sektors stiegen gegenüber 2017 um nahezu 400 Millionen Franken, was einem jährlichen Wachstum von 3,1% entspricht. Die Sektoren Bund und Private Organisation ohne Erwerbszweck (POoE) spielen bei der F+E-Tätigkeit eine marginale Rolle und verzeichneten F+E-Aufwendungen von 214 Millionen bzw. 610 Millionen Franken (je +7,7%).

 

F+E-Intensität der Wirtschaft bleibt hoch

Die F+E-Intensität (Verhältnis zwischen den F+E-Aufwendungen und dem Bruttoinlandprodukt) in der Schweiz blieb 2019 hoch. Sie belief sich auf 3,15% und war damit höher als 2017 (3,03%). Im internationalen Vergleich ist die Schweiz gut positioniert und bewegt sich auf ähnlichem Niveau wie Deutschland und Österreich. Sie liegt hinter der Spitzengruppe mit einer hohen Intensität, zu der etwa Israel (4,94%), Südkorea (4,53%) oder Schweden (3,32%) gehören, aber deutlich vor Frankreich (2,19%) oder dem OECD-Durchschnitt (2,38%). 

 

Grösster Ausgabenposten sind die Personalaufwendungen

Die Struktur der Aufwendungen verändert sich auf gesamtschweizerischer Ebene kaum. Den grössten Teil der Gesamtausgaben machen die Personalaufwendungen aus. Ihr Anteil beläuft sich systematisch auf mehr als 60% (2019: 63%). Der zweitgrösste Aufwendungstyp sind die anderen laufenden Aufwendungen für F+E mit einem Anteil von rund 30% (2019: 28%). Die Investitionsausgaben machen zwischen 8% und 9% der Gesamtaufwendungen aus (2019: 9%).

 

Über sechs Milliarden Franken vom Staat finanziert

2019 wurden nahezu zwei Drittel (65%) der F+E-Aufwendungen der Schweiz von der Privatwirtschaft finanziert. Auch der Sektor Staat, der sich aus dem Bund und den Kantonen zusammensetzt, ist bei der Finanzierung von F+E-Aktivitäten ein wichtiger Akteur. Während er bei deren Durchführung eine untergeordnete Rolle spielt, entrichtete er 2019 insgesamt 6,3 Milliarden Franken für F+E, davon 85% für den Sektor Hochschulen. Ein Teil der in der Schweiz durchgeführten F+E wird auch mit Mitteln aus dem Ausland finanziert. 2019 beliefen sich diese auf 1,4 Milliarden Franken und wurden hauptsächlich an Privatunternehmen entrichtet.

Die Schweiz finanzierte ihrerseits mit 7,9 Milliarden Franken F+E-Aktivitäten im Ausland. Ein Grossteil dieser Mittel (89%, d.h. 6,8 Mrd. Franken) stammte von Privatunternehmen und floss hauptsächlich in Unternehmen der gleichen Gruppe. Beim Rest handelt es sich um Mittel des Bundes für internationale Programme und Projekte, z.B. das Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union (FRP) oder die Europäische Weltraumorganisation (ESA).

 

Die Mehrheit des F+E-Personals sind Forschende

2019 waren rund 133’000 Personen in der F+E in der Schweiz tätig. Wie bei den Aufwendungen wurde gegenüber 2017 eine Zunahme verzeichnet. Diese belief sich jährlich durchschnittlich auf 4,2%. Ausgedrückt in Vollzeitäquivalenten (VZÄ) umfasste das F+E-Personal knapp 86’000 VZÄ. Davon waren 56% Forschende (47’000 VZÄ). Die Frauen machten 2019 gut ein Drittel (36%) des Personals aus. Dieser Anteil blieb gegenüber 2017 stabil.

 

www.statistik.ch