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Schnelltests zeigen Immunität innerhalb weniger Minuten

Das Thüringer Unternehmen Senova setzt bei Entwicklung und Herstellung dringend erforderlicher Corona-Antikörper-Schnelltests auf Omron-Robotik und die Kraus Maschinenbau GmbH.

Im Kampf gegen das Corona-Virus sind Schnelligkeit und Kooperationsstärke gefragt: Das Medtech-Unternehmen Senova aus Thüringen, Entwickler und Hersteller von Schnelltestsystemen zur Markierung von Biomarkern, Viren und Mikroorganismen, vertraut bei seinen gefragten Corona-Schnelltests auf die Expertise der Robotik-Experten von Omron. Gemeinsam mit der Kraus Maschinenbau GmbH haben Senova und Omron in den vergangenen Wochen Spezialmaschinen entwickelt und gebaut, die die zuvor sehr zeitaufwändige manuelle Fertigung der Tests um ein Vielfaches beschleunigen und verbessern. Oberstes Ziel: Es sollen mehr Menschen als zuvor getestet werden können.

 

 

 

Forciert durch die aktuelle Entwicklung ist es Senova gelungen, den ersten Corona-Antikörper-Schnelltester in Rekordzeit zur Marktreife zu führen. Gefertigt werden diese Tests, die vom Aussehen einem Schwangerschaftstest ähneln, unter Einsatz der eCobra600-Roboter. Aufgrund der erhöhten Produktionsaufkommen hat Omron nun zwei weitere eCobra600 Pro ausgeliefert und in die Fertigungslinie integriert. Auch Steuerung und Antrieb der Schneide- sowie Verpackungsmaschine stammen aus dem Hause Omron, entwickelt und gebaut von Kraus Maschinenbau GmbH. Die erste Maschine wurde Mitte Mai 2020 ausgeliefert. Weitere Linien sind aufgrund der riesigen Nachfrage in Planung.

 

 

 

Tests unterstützen insbesondere Ärzte und Pfleger

 

Als mittelständisches und inhabergeführtes Unternehmen mit Sitz in Weimar hat sich Senova auf die LFA-Technologie und ihre Markteinführung spezialisiert. Rund 30 Mitarbeiter kümmern sich um Forschung, Entwicklung, Produktion, Vertrieb, Logistik, Qualitätsmanagement und -sicherung. Das neueste und derzeit weltweit am meisten gefragte Produkt der Thüringer Medtech-Experten ist ein Corona-Antikörper-Schnelltest, der innerhalb von zehn Minuten anzeigt, ob eine Person bereits infiziert war. Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung des Jenaer Leibniz-Instituts für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT) hat den Test, der seit einigen Wochen erhältlich ist, entwickelt. Er zeigt mittels Blutprobe, ob eine Person derzeit mit dem Virus SARS-CoV-2 infiziert oder bereits immun ist. Die IgM-Antikörper finden sich wenige Tage nach der Infektion im Blut, die IgG-Antikörper bilden sich erst im Infektionsverlauf. Sie bleiben oftmals monatelang nachweisbar und zeigen eine bestehende Immunität an. So können Pfleger, Krankenschwester oder Ärzte beispielsweise erfahren, ob sie gegen das Virus immun sind. Das Thüringer Forscherteam hat die Tests gemeinsam mit chinesischen Partnern und dem Medizinproduktehändler Servoprax fertiggestellt und ihre Wirksamkeit bestätigt. Und das in einer Rekordzeit von drei Monaten.

 

 

 

Immense Nachfrage

 

Da der weltweite Ruf nach derartigen Tests zurzeit enorm ist, muss Senova nun in grosser Stückzahl produzieren. Die zuvor manuelle Herstellung und Verpackung der Test-Kits konnte mit den tausenden Bestellanfragen nicht länger mithalten. Daher war der Zeitplan für dieses Projekt sehr straff. Mithilfe der neuen Maschine können 30 bis 45 Corona-Schnelltests pro Minute geschnitten und verpackt werden. Da der Bedarf so gross ist, sollen die Kapazitäten nun zügig mit weiteren Maschinen gesteigert werden. Momentan laufen die Maschinen an sechs Tagen in der Woche von 7 bis 22 Uhr.

 

 

 

Präzise und verlässliche Montage in der Medizintechnik

 

Hierbei leisten die eCobra-Roboter wichtige Schützenhilfe, denn sie arbeiten besonders verlässlich, flexibel und leistungsstark. Die Scara-Roboter eignen sich speziell für die präzise Bearbeitung, Montage und Materialhandhabung in der Medizintechnik. Der Vier-Achs-Roboter hat eine Reichweite von bis zu 800 Millimetern und lässt sich problemlos an die jeweiligen Anwendungsfelder, wie im Fall der Test-Herstellung, anpassen. Darüber hinaus punktet die eCobra-Technologie mit hoher Wiederholbarkeit und einer Nutzlast von bis zu 5,5 Kilogramm. Die in den Roboter eingebauten Verstärker und Controller verringern die Anzahl der Kabel. Die Überkopfmontage-Konfiguration ermöglicht eine effiziente Raumnutzung, auch in Reinräumen, die im Medtech-Umfeld essentiell sind. Im Zusammenspiel mit NX-Steuerung und -Antrieb bieten Omron und die Kraus Maschinenbau GmbH so ein Maschinenkonzept aus einer Hand, das Qualität, Verlässlichkeit und Schnelligkeit bei Herstellung und Verpackung der so dringend benötigten Corona-Tests sicherstellt.

 

 

 

„Wir freuen uns, dass wir mit unserer Technologie die weltweiten Bemühungen im Kampf gegen das Corona-Virus zu einem kleinen Teil unterstützen können“, kommentiert Dr. Klaus Kluger, General Manager Central East Europe bei OMRON Electronics GmbH. „In einem Fall wie diesem zeigt sich abermals, wie wichtig eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit ist. Nur Hand in Hand und mit gebotener Geschwindigkeit können wir dieser enormen Herausforderung begegnen.“

 

 

 

„Die schnelle und unkomplizierte Umsetzung dieses herausfordernden Projekts war nur möglich durch das perfekte Zusammenspiel und die gute Kooperation zwischen Kunde, Maschinenbauer sowie System- und Steuerungslieferant“, ergänzt Joachim Kraus, Geschäftsführer der Kraus Maschinenbau GmbH.

 

 

 

www.omron.com