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Digitalisierung braucht Rechenpower, Vernetzung und Datenanalyse

Hannes Niederhauser, CEO bei Kontron und Vorsitzender der S&T-Gruppe, wagt einen Blick in die Zukunft. Für das kommende Jahr hat er fünf prägende Trends für die Elektronik- und Automatisierungsbranche identifiziert, die die Digitale Transformation in der Industrie weiter beschleunigen werden: Intelligent Edge Computing, OPC UA mit Time Sensitive Networking, Connectivity, 5G-Netze sowie Künstliche Intelligenz.

Digitalisierung braucht Rechenpower und Vernetzung, da mit dem exponentiellen Ansteigen der Anzahl von IoT-fähigen Geräten, Maschinen und Consumer Gadgets, auch die Zahl der Daten, die ausgewertet werden müssen, wächst. Eine Datenerfassung mit ungefilterter Übertragung in eine Cloud ist sinnlos und sehr teuer. Im Industrie-4.0-Umfeld müssen teilweise quasi in Echtzeit Reaktionen auf Rückmeldungen von Sensoren und Aktoren erfolgen.

 

Die Cloud bekommt neue Aufgaben

Hier sorgen das Intelligent Edge Computing mit kompakten, robusten und zunehmend leistungsfähigeren Embedded Boards und Modulen sowie Industrie-PCs dafür, dass die schnelle Datenauswertung zuverlässig und unterbrechungsfrei nahe am Ort des Entstehens erfolgen kann. Die Cloud bekommt andere Aufgaben. In diesem Bereich wird sich der Trend – gekoppelt an die Entwicklung von mehr Prozessorleistung und erweiterter Speichergrösse – fortsetzen: immer mehr Cloud-Aufgaben wie Edge Analytics werden in die Intelligent Edge Computer verlagert.

 

Big Player ziehen an einem Strang

Mit der weiter steigenden Leistungsfähigkeit von Boards und Modulen, aber auch mit der Integration von Funktionen, wie zum Beispiel TSN (Time Sensitive Networking), lassen sich mit überschaubarem Aufwand deterministische Ethernet-Netzwerke aufbauen. In diesen kann nahtlos auch die Steuerung von Maschinen, Anlagen und Prozessen erfolgen. Durch die auf der SPS IPC Drives 2018 gestartete Initiative der OPC Foundation, OPC UA und TSN von der IT über die Controller-Ebene nun auch bis in die Feldebene zu erweitern, wird diese Entwicklung schneller an Fahrt gewinnen, als alle dachten, insbesondere dadurch, dass alle Big Player an einem Strang ziehen.

 

Das 5G-Netz wird für zusätzliche Impulse sorgen

Mit ihrer steigenden Perfomance und Speicherkapazität werden die Industrie-PCs auch als Intelligent Edge Gateways immer leistungsfähiger: Sie können grosse Datenmengen filtern und nur die wirklich benötigten Daten weiterleiten, etwa in eine Embedded/Private, Public oder Hybrid Cloud. Dafür wird aber eine stabile und schnelle Verbindung zum Internet benötigt. Der Ausbau von Netzen und die Versorgung mit dem neuesten Mobilfunkstandard 5G werden hier für zusätzliche Impulse sorgen. Denn damit lassen sich nicht nur IoT-Endgeräte einbinden, sondern auch grosse Datenmengen in Private und Public Clouds transportieren sowie Ergebnisse schnell und zuverlässig zurückspielen. 5G wird damit zu einem der Treiber für IoT- und Industrie-4.0.-Anwendungen.

 

KI-Konzepte werden immer schneller adaptiert

Künstliche Intelligenz, KI, ist und bleibt aktuell. Die Frage, ob es sich wirklich um Intelligenz handelt, bleibt ebenfalls bestehen. Letztendlich geht es um die schnelle, algorithmenbasierte Auswertung grosser Datenmengen mittels selbstlernender Systeme. Die Übergänge von Big Data zu Machine Learning und Künstlicher Intelligenz sind fliessend. Mit der wachsenden Leistungsfähigkeit von Edge Devices, besserer Connectivity, etwa durch 5G, der zunehmenden Verbreitung von Industrie-4.0-Architekturen, auch auf Basis von TSN, wird man sehen, dass KI-Konzepte immer schneller adaptiert werden.

Vorrangig sehen die Experten den Industrieeinsatz von KI im Bereich Objekterkennung/Machine Learning. Das ganze Unternehmen als digitalen Zwilling in der Cloud abzubilden wird noch auf sich warten lassen – falls es überhaupt dazu jemals kommt. Die vorausschauende Wartung von Offshore-Windkraftanlagen wird aber bald nur noch ein Beispiel von ganz vielen sein. Maschinen und Anlagen, die via Digital Twins gesteuert, beobachtet und gewartet werden, werden immer schneller in vielen Unternehmen Einzug halten.

 

Oft fehlen zur Umsetzung die Fachkräfte

Die Technologien hierzu sind weitestgehend vorhanden. In vielen Firmen fehlen aber für die Umsetzung der Digitalisierung die erforderlichen Fachkräfte vor allem im Software-/ IT-Bereich. Die S&T-Gruppe ist bestens aufgestellt: Neben Standard- und kundenspezifischer Hardware durch Kontron, ist auch Software- Consulting und Softwareentwicklung auf Basis des IoT Software Framework SUSiEtec über die S&T Technologies im Angebot. So ist die Gruppe in der Lage, alles aus einer Hand anbieten können. Im Zeitalter der Digitalen Transformation ist ein Warten auf die Erfolge anderer einfach keine Option mehr.

 

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