Im November 2016 wurde ein Tunnel eröffnet, der von den Bewohnern des Kantons Graubünden seit Langem sehnlich erwartet wurde: Der San-Fedele-Tunnel zur Ortsumfahrung von Roveredo. Der Strassentunnel wird den Rückbau der Autobahn zu einer wesentlich schmaleren Nahverkehrsstrasse ermöglichen und dem Ort sein ursprüngliches Erscheinungsbild zurückgeben.
Kompetenzen gebündelt
Auftraggeber und Betreiber des Tunnels ist das Schweizer Bundesamt für Strassen ASTRA. Den Zuschlag für die Automatisierung und das Leitsystem erhielt eine ARGE bestehend aus den Firmen Officine Rigamonti aus Contone im Tessin und dem Management- und IT-Beratungsunternehmen Sopra Steria mit Niederlassung in Zürich.
Eigenen Aussagen zufolge baut Rigamonti als einziges Schweizer Unternehmen kundenspezifische Lampen, die exakt an die Anforderungen der jeweiligen Tunnelanlage angepasst werden. In den letzten Jahren hat Rigamonti das Geschäftsfeld auf die Steuerung der Beleuchtungsanlagen und die Automatisierung ganzer Tunnelsysteme ausgedehnt.
Sicherheit hat Priorität
Das Auftragsvolumen für die Automatisierung des San-Fedele-Tunnels umfasst die Steuerung der Beleuchtung, der Signalanlagen, der Belüftung und einiger Zusatzeinrichtungen. Dafür kam der Controller Simatic S7-1500 zum Einsatz. Er verarbeitet die Signale von Rauchmeldern und der Fibro-Lasertechnik von Siemens. Dieses System spricht auf Hitze an und erlaubt eine täuschungssichere, schnelle und exakte Erkennung und Lokalisierung von Brandherden. Im Brandfall werden automatisch die entsprechenden Lüftungsklappen geöffnet, Ventilatoren für den Rauchabzug eingeschaltet und gezielt für Frischluft gesorgt. Vorgefertigte Befehle reduzierten bei der neuen Steuerung den Programmieraufwand deutlich. So liessen sich Tests, Inbetriebnahme und Anpassungen wesentlich einfacher durchführen.
Zukunftsweisende Kommunikationslösung
Die Anbindung an das Leitsystem von Sopra Steria erfolgte in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber ASTRA. Dieser schreibt für die Leitsystemkommunikation OPC UA vor. Da der San-Fedele-Tunnel direkt an der Grenze zwischen dem Tessin und Graubünden liegt, wird mit beiden Leitstellen kommuniziert. Die realisierte Lösung wird von allen Beteiligten als technologisch überzeugend und zukunftssicher angesehen.
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