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Schlanke Kommandos für Industrie 4.0

Das Engineering-Framework Open Core Engineering von Rexroth unterstützt nun die Skriptsprache Lua. Anwender haben damit eine weitere Möglichkeit, mehr Intelligenz in die Produktion zu bringen. Die ein­fache und verständliche Syntax von Lua hat sich weltweit bewährt.

 

Die Vorteile, die beispielsweise zur Steuerung komplexer Figuren in Computerspielen genutzt werden, macht Bosch Rexroth jetzt auch der Automatisierungsbranche zugänglich. Die Skriptsprache Lua eignet sich auch zur Steuerung von Robotern oder zur Programmierung von Achsbewegungen. Der Endanwender kann sein Maschinenprogramm mit einfachen Softwaretools selbst optimieren – ohne eine Zeile SPS-Code programmieren zu müssen.

Lua eignet sich optimal für den Einsatz in kleinen, vernetzten Geräten und Steuerungen, da die Grösse des Skript-Interpreters von weniger als einem 0,5 MByte sehr gering ist. In der modularen Produktion können auf dem Werkstückträger die per RFID-Chip gespeicherten Lua-Skripte komplette Arbeitsanweisungen enthalten. Maschinen in einem M2M-Verbund oder übergeordnete Produk­tionssysteme generieren Skripte selbständig, um damit weitere Prozesse und Maschinen anzusteuern – als Basis für vernetzte Maschinen­intelligenz. Im Hinblick auf die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten im Industrie-4.0-Umfeld, hat Rexroth den Lua-Interpreter in das Open Core Interface seiner IndraMotion-MLC-Steuerungen integriert. Maschinenbauer erstellen dadurch Lösungen, mit einer Kombination aus Lua und SPS-Code, bei denen die kundenspezifischen Anteile in das Skript wandern. Dies verringert den Anpassungsaufwand für die technische Entwicklung deutlich.

Roboter einfacher programmieren und in Betrieb nehmen

Die Flexibilität von Lua erlaubt anwendungsspezifische Kommandoschnittstellen, mit denen sich Achsbewegungen von Robotern und anderen Maschinen einfach definieren lassen. So gibt es von Rexroth eine Funktionsbibliothek für die Programmiersprache Robot Control Language (RCL), die den Umstieg erleichtert. Als Ersatz für RCL nutzt das Steuerungssystem IndraMotion-MLC das Lua-Skript. Um etwa einen Pick-and-Place-Vorgang in Lua abzubilden, schreiben Entwickler nur ein simples Skript in einem Texteditor und übertragen es per Filetransfer an die Steuerung. Nächste Ausbaustufen versprechen auch das browserbasierte Editieren und Testen auf dem integrierten Webserver der Steuerung. Ist der anwendungsspezifische SPS-Code einmal in einfache, gut zugängliche Lua-Skripte verlagert, wird die Logik auch für den Endanwender transparent, verständlich und adaptierbar. Für eine schnelle Inbetriebnahme lädt man das Skript aus der Steuerung in den Texteditor und schliesst die Programmierung der Achsbewegungen ab. Auch der Service­aufwand vor Ort verringert sich, wenn künftige Anpassungen per Fernwartung vorgenommen werden. Das Software Development Kit (SDK) zur Skriptsprache Lua für Open Core Interface lässt sich kostenfrei über das Engineering-Network von Rexroth herunterladen. Als Entwicklungsumgebung dient das ebenfalls kostenfrei verfügbare Lua-Development-Toolkit (LDT). 

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