chevron_left
chevron_right

Präzision eines Schweizer Uhrwerks

Beim Bestücken von Leiterplatten für den High-Complex-Bereich ist so viel Akribie nötig wie für ein Schweizer Uhrwerk. Darum nutzt Escatec ein 3D-SPI von KohYoung. Das System misst, ob die Paste am richtigen Ort und in der richtigen Form und Menge aufgetragen ist. In der Escatec-Gruppe ist dieser Prozess nun weltweit Standard.

 

Unternehmen aus Deutschland loben die Schweiz immer wieder für Detailliebe und Präzisionsarbeit – oft am Beispiel der Uhren-Industrie. Tatsächlich ist Swiss made nach wie vor ein Qualitätssiegel, auf das viele Kunden Wert legen. Auch Elektronikfertiger wie die Escatec Schweiz geniessen den Ruf, Produkte mit hoher Komplexität in effizienten Prozessen und mit schnellem Markteintritt zu schaffen. So gelingt es dem Unternehmen, trotz des Wechselkurses und des allgemeinen Kostendrucks in der Elektronikbranche, Erfolgsgeschichten zu schreiben.

«Die Unternehmensgruppe ist schon länger am Thema SPI dran», berichtet Engineering Manager Martin Mündlein. 2014 begann Escatec am Hauptsitz Penang in Malaysia mit dem Benchmark. «Aufgrund unserer Unternehmensstruktur war klar: Die Anlage, der Service und Support müssen in Asien, am Standort Malaysia, genauso wie in Europa, am Standort Schweiz, funktionieren.» Der Hersteller KohYoung bestach daher nicht nur technologisch mit seinem 3D-SPI, sondern auch mit seinem weltweiten Distributoren-System, über das der Service der Anlagen abgewickelt wird. In der DACH-Region ist dafür die Firma SmartRep zuständig.

Lotpasteninspektionssystem ist schnell und einfach zu programmieren

In Malaysia produzieren sechs Fabriken von Escatec, in denen sich acht SMD-Linien befinden, vor allem grosse Serien. Escatec hat den einheitlichen Maschinenstandard für die Unternehmensgruppe definiert, um Produktionsverlagerungen von Europa nach Asien noch einfacher abwickeln zu können. Escatec Schweiz fungiert dabei als Elektronikkompetenzzentrum, das die Produkte einschliesslich Serienproduktion betreut und bei Massenfertigung den nahtlosen Transfer zu den Anlagen in Asien organisiert. Dafür unterhält Escatec in Heerbrugg eine Entwicklungsabteilung mit 50 Ingenieuren.

Beim Umrüsten Zeit sparen

2015 installierte Escatec das erste 3D-SPI-System in Penang. Seit März 2016 läuft ein Koh­Young-SPI auch in Heerbrugg. «Der Auslöser für die Investition am Standort Schweiz war eine projektbezogene Kundenanforderung, die wir in Grossserie in Heerbrugg fertigen», erklärt Mündlein. Nun gelte es, den Druck vieler Feinpitches, BGAs, kleiner und kritischer Bauteile zu überwachen. «Aber auch alle anderen Produkte lassen wir nun über das SPI laufen, weil die Programmierung schnell und einfach geht», sagt Mündlein. Ausserdem hat Escatec in einen SPI-Puffer von Clever-Motion, eine Hausmarke von SmartRep, investiert. «Hinter dem SPI eine Puffereinheit mit 20 Plätzen in die Linie zu integrieren, war eine Empfehlung des KohYoung-Distributors SmartRep», erklärt der leitende Ingenieur. «Damit bleibt die Linie nicht gleich stehen, nur weil an einem Board ein Fehler gemessen wurde. Es fährt in den Puffer. Während die Linie weiterläuft, kann man die Fehler-Boards bequem rausnehmen.» Aber auch Vordrucken ist möglich, damit könne man bei Umrüstungen Zeit sparen.

Unschlagbare Messungen bei 0201-Boards mit Micro-BGAs

Instandhaltungsingenieur Ali Bulduk ist ebenfalls begeistert vom KohYoung-SPI: «Die Programmierung kann ich einfach von meinem Platz aus vornehmen, auch die von Prototypen. Sobald das Produkt auf der Maschine läuft, sind nur kleine Anpassungen nötig. Am Anfang hatten wir Angst, dass die Programmierung für jedes Produkt einen Tag kosten würde – diese Zeit hätten wir nicht. Aber die Angst war völlig unbegründet», sagt Bulduk. Die einzige Umstellung sei gewesen, dass Gerberdaten nun vom Schablonenhersteller mitabgefragt werden mussten, denn auf Basis dieser Daten programmiert Ali Bulduk das SPI. «Wir haben unseren Druckprozess sehr gut unter Kontrolle – obwohl wir ihn jahrelang nur mit dem Mikroskop untersucht haben», sagt Bulduk. Nun seien aber noch viel genauere Analysen möglich: «Das KohYoung-SPI ist sehr scharf», sagt der Instandhaltungsingenieur. Gerade bei 0201-Boards mit Micro-BGAs seien die Messungen des 3D-SPIs unschlagbar. Derzeit wird die SMD-Linie mit dem SPI in Zweierschicht betrieben, ab Oktober sogar in Dreierschicht.

Als medizinzertifiziertes Unternehmen schätzen die Schweizer am KohYoung-SPI die Messgenauigkeit mit exakten 3D-Werten. Sie ermöglichen ihnen, den Druckprozess bis ins kleinste Detail nachzuvollziehen. Im Bereich der automatischen optischen Inspektion wird gerade ein gruppenweiter Standard festgelegt. Auch dabei hat KohYoungs 3D-AOI die Nase vorn. Dem Distributor SmartRep bescheinigt Ali Bulduk einen tollen Support: «SmartRep ist ein kompetenter Partner. Die Zusammenarbeit mit dem dynamischen Service-Team funktioniert sehr gut und direkt.» Neben einer Schulung vor Ort haben zwei Mitarbeiter von Escatec auch an weiterführenden, firmenübergreifenden Prozessauswertungsschulungen bei SmartRep in Hanau teilgenommen. 

Infoservice

Escatec Switzerland AG
Heinrich-Wild Strasse, 9435 Heerbrugg
Tel. 071 727 39 41, Fax 071 726 59 41
info.ech@Escatec.com, www.Escatec.com