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Marktplatz am Mittag – presented by iHomeLab – Tag 2

Unter der Moderation von Dieter von Arx, stv. Leiter des iHomeLab, Hochschule Luzern – T & A, fand am zweiten Messetag der ineltec Marktplatz am Mittag zum Thema Netzwerktechnik statt. Sechs Firmenvertreter bzw. -vertreterinnen stellten vor etwa 70 anwesenden Zuhörern ihre Sicht auf die digitale Transformation sowie die damit einhergehende Vernetzung dar und wagten einen Blick in die Zukunft. Die Basis für unsere smarte Welt ist die Netzwerktechnik, sie ist das Fundament.

 

Daniel Meyer, CEO der Saphir Group Management, präsentierte eine interessante Lösung für die Dokumentation von Netzwerken, die auch in grossen Firmen noch oft stiefmütterlich behandelt wird. Denn neben dem Bau und Unterhalt eines Netzwerks, dient eine perfekte Dokumentation der Zeit- und Kosteneinsparung. Statt in unzähligen Listen im Falle eines Defekts lange und mühsam nachzusuchen, bietet ein Software-Tool von FNT Command auf Knopfdruck volle Transparenz. Das Ziel sind effiziente, stabile und leistungsfähige Netzwerke.
Das Hightech Zentrum Aargau arbeitet als Innovationsförderer mit verschiedenen KMU's zusammen. Der Technologieexperte Rudolf Tanner gab Einblick in verschiedene Projekte, die zeigen, wie aus ener Idee ein tragfähiges Business wird. Meistens scheitern die Projekte, weil hinter den guten Ideen kein Geschäftsmodell steht. Doch nur Ideen, speziell im Thema Vernetzungstechnik, die sich monetarisieren lassen, machen Sinn. Für Firmen im Kanton Aargau ist dieser Service kostenlos.
Oscar Rechou von casacom solutions präsentierte eine Lösung, die eine flexible, problemlos Nutzung des Internets in den eigenen vier Wänden zulässt. Immer mehr Geräte oder Devices sind in Zeiten des IoT, Internet of Things, ins Netzwerk eingebunden. Damit die Qualität und Leistung stimmen, braucht man Breitband im Haus. Die Lösung sieht er in optischen Kabeln, LWL. Sein Ansatz lautet FTTR, Fibre-to-the Room, und FTTD, Fibre-to-the-Device.
Jana Blöchle von RFID choreographies demonstrierte wie sich Körper, Geist, Geräte und Daten in Einklang bringen lassen. Dank implementierbarem RFID-Tag werden Mensch und Technik eins. Da die Tags, die via NFC – Near Field Communication – kein Ortungssignal senden, spielt das Thema Sicherheit praktisch keine Rolle. Die persönlichen Tags erlauben eine ganz individuelle Einbindung des Menschen in „seine“ vernetzte Welt. Wer sich eine Tag implantieren lassen will: am Donnerstag zwischen 14.00 und 18.00 Uhr ist das auf dem Stand F10, Halle 1.1 möglich.
Das flexible Steuerungssystem SmartLife von Swisscom wurde durch Derya Kilic vorgestellt. Das System, dessen Herz die SmartLife-Box ist, lässt sich einfach installieren und erlaubt es dem Anwender, seine Sicherheits- und Komfortstufe aus voreingestellten Szenarien auszuwählen. Für die drei Kits „Family“, „Safety“ und „Comfort“ gibt es während der Messe 20 % Rabatt. Diverse Abos wie das SmartLife Intervention kann man zusätzlich buchen.
Rico Steiner von der HOOC AG präsentierte virtuelle Plug’n’Play-Netzwerklösungen für die Elektrotechnik und Automationsbranche. Es gilt dabei herauszufinden, welche Trends dem Kunden, dem Enduser, einen Mehrwert bieten. Trends sind die Gebäudeautomation, die Fernwartung sowie die anlagenübergreifende Kommunikation.Damit dem Kunden Mehrwert entsteht – wie Kosten sparen, neue Komfort-Services, Prozessoptimierungen – bietet das Unternehmen HOOC Connect an. Dieses Modul ermöglicht einen standortunabhängigen Zugriff auf die gesamte Netzwerkinfrastruktur der betroffenen Anlagen.
Die anschliessende Podiumsdiskussion ging unter anderem der Frage nach, wie es mit der Vernetzunng ausserhalb von Gebäuden aussieht – Stichwort WiFi überall. Es gibt diverse funkbasierte Ansätze, doch nach wie vor gibt es Funklöcher und somit kein Empfang. Dort bedarf es kabelgebunderer Netzwerke. Warum kommen im Haus vermehrt Plastik- statt Glasfaserkabel zum Einsatz? Die Verarbeitung durch den Elektroinstallateur ist bei Plastikfasern viel einfacher. Für die Übertragung kritischer, grosser Datenmengen ist die kabelgebundene Vernetzung die bessere Lösung als via Luft, also WiFi. Das Kabel ist das Fundament im Smart Home, es ist stabil, und in Glas oder Kunststoff ausgeführt, gibt es keine elektromagetischen Störungen. Auch empfehlen die Experten die kabelbasierte Vernetzung im Haus dort zu verwenden, wo stationäre Geräte eingebunden werden sollen. Ganz wichtig bei der Vernetzungstechnik sind Standards, damit Geräte und Systeme unterschiedlicher Anbieter miteinander kommunzieren können. WLAN hingegen ist ideal für alle mobilen Devices und im Aussenbereich.
Ein weiterer Diskussionspunkt war die Sicherheit in Zeiten des IoT, der globalen Vernetzung. Dieses sensible Thema ist allgegenwärtig und dank den diversen Abhörskandalen offenbar bei uns Endverbrauchern angekommen. Ein jeder von uns überlegt sich heute, welche persönliche Daten er wo und wie ins Netz stellt. Wir arbeiten in der Cloud, wo wir nicht mehr wissen, wo unsere Daten liegen und wer diese liest. Doch es gibt mehrere, einfache Methoden, mit der sich die persönliche Datensicherheit erhöhen lässt.
Die letzten Minuten diskutierten die Firmenvertreter über die RFID Tags. Wie sieht es mit der Akzeptanz dieser Implantate aus, könnte sich das Hightech Zentrum Aargau eine Kooperation mit dem Berliner Startup vorstellen? Dass nach den Tieren – in der Schweiz sind alle Katzen und Hunde „getagt“ – die Menchen an der Reihe sind, sei offensichtlich. Doch die Zeit ist noch nicht ganz reif, dass das „Tagen“ von Menschen zur Normalität wird – auch wenn in Zeiten des IoT aus dem T irgendwann ein E wird – E steht dann für everyone oder everything. Und das Hightech Zentrum könnte sich sehr gut einen Dialog mit der Berliner Firma vorstellen, vorab im Sinne einer vertieften Diskussion und Verbreitung der Idee. Da es sich dabei nicht nur um ein technisches sondern sehr stark um ein ethisches Thema handelt, braucht man Geduld und intensive Aufklärungsarbeit. Dank der zunehmenden Vernetzung könnte das ja schneller gehen, als wir denken.

www.ineltec.ch