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«Wir gehen an die Grenzen des industriell Machbaren»

Die Miniaturisierung der Elektronikkomponenten schreitet rasant voran. Neue Entwicklungen in der Elektronikwelt werden immer kleiner, kompakter und leistungsfähiger. Dies gilt sowohl in der Konsum- als auch in der Industrieelektronik. Um diese Minikomponenten zu verarbeiten, braucht es Investitionen, Erfahrung und viel Know-how. Die in Liestal ansässige Placetec hat sich darauf spezialisiert.

 

Das Team des im Jahre 2005 vom EMS-Fachmann Rolf Weyermann gegründeten Elektronikdienstleisters umfasst heute 10 Mitarbeiter. Kontinuierliche Investitionen in Technik und Personal hat den KMU-Betrieb zu einem anerkannten Spezialisten in der Verarbeitung von Miniaturkomponenten gemacht. Rolf Weyermann, Gründer und Geschäftsführer des im Baselland ansässigen EMS-Dienstleisters: «Mit der Spezialisierung auf die Verarbeitung von Mini- oder Mikrobauteilen haben wir eine Nische besetzt, die wir durch stetige Investitionen in neuste Produktions- und Fertigungsanlagen sowie in gut geschultes Personal halten und kontinierlich ausbauen.»

Mikrokomponenten sind grosse Herausforderung

Um diese Aussage verstehen und interpre-tieren zu können, muss man sich die Ab- messungen dieser Mini- bzw. Mikrokom-ponenten vor Augen halten. Die Baugrös-se der Chips definiert man durch Codes, die dem EIA-Standard entsprechen. Soge- nannte 0201-Komponenten haben eine Grundfläche von 0,6 × 0,3 mm. Die als Mikrokomponenten titulierten 01005-Chips sind 0,4 × 0,2 mm klein – und damit mit dem blossen Auge fast nicht sichtbar. Zum Vergleich: ein Feinsandkorn misst etwa 0,063 bis 0,2 mm.

Für die Verarbeitung dieser 01005-Komponenten braucht man einen «01005-ready»-SMD-Bestückungsautomaten. Dabei müssen Layout, Substrat, Bauteile und die Verarbeitungsprozesse optimal aufeinander abgestimmt sein. Auch der anschliessende Lötvorgang muss «gekonnt» sein. Die Druckschablonen für die Lotpaste sind sehr genau im Drucker auszurichten. «Sauberkeit spielt dabei eine sehr wichtige Rolle. Die Lötpaste muss äusserst feinkörnig sein, damit mehr als ein Kügelchen auf die Platinen kommt», erklärt Weyermann. Eine Feststellung, die der Unternehmer immer wieder macht, ist, dass so mancher Entwickler den Mikrobauteilen «aus dem Weg» geht. Dies unter anderem deswegen, weil er sonst eine Berechnung anstellen muss, ob beispielsweise die Wattzahl noch ausreicht. «Diese Haltung muss aus unseren Köpfen raus – nur wenn wir technologisch vorne mit dabei sind, können wir die erste Geige spielen», so sein Kommentar.

Kurze Reaktionszeiten und hohe Flexibilität

Dauerte früher ein Brief ein, zwei Tage, erwarten wir heute auf unsere E-Mail innert Minuten ein Antwort. Diese Erwartungshaltung haben wir auch im täglichen Business. So verwundert es nicht, dass Rolf Weyermann sich Schnelligkeit und Flexibilität ganz oben auf die Fahnen geschrieben hat. Seien es einige Prototypen oder auch Serien, eine der ersten Fragen ist die nach der Reaktionszeit und ob Placetec auch flexibel und rasch auf Änderungen reagieren kann. Dass der Dienstleister rasch und flexibel sein kann, liegt auch am Maschinenpark, der folgende Arbeiten auf zertifiziertem Qualitätsniveau erlaubt:

  • Leiterplattenbestückung (SMT und THT)
  • Prototypenbau
  • Selektiv- und Wellenlöten
  • AOI-Inspektion, optischen Kontrollen
  • Montage inkl. Tests und Reparaturen
  • Kabelfertigung
  • Materialbeschaffung für den Kunden

Vom Prototyp bis zur Mittel- und Grossserie

Alle Kundenanfragen bzw. -aufträge betreut das EMS-Unternehmen von der Planung bis zur Ausführung vollumfänglich. Das schliesst Beschaffung, Tests, Labeling sowie die Handbestückung mit ein. «Die Anzahl Mischbestückungen ist auf einem konstant hohen Niveau. Auf der einen Seite bestücken unser Maschinen die sehr kleinen 01005-Komponenten auf der anderen Seite ergänzen wir die Boards in Handbestückung mit Trafos, Kühlern usw.», erklärt Rolf Weyermann. Der Kunde erhält bei Placetec ein Gesamtpaket, das vollumfänglich seinen Vorstellungen entspricht.

Highlights, Sorgen und Ausblick

Auf die Frage wie sich das Unternehmen bisher entwickelt hat, was die Highlights waren, was Sorgen bereitete, und wie es weitergeht, sagt der motivierte Unternehmer: «Die ersten zwei Jahre waren sehr hart, wir mussten alles geben, sowohl was das Geld betrifft als auch unsere Zeit und unsere Energie. Ein Highlight für uns alle war der Umzug von Sissach nach Liestal in unsere neuen Räumlichkeiten – das war 2012. Dabei verdoppelten wir auf einmal unseren Maschinenpark. Von dieser positiven Energie zehren wir noch heute.»

Die Unternehmerin Rita Weyermann freut sich immer wieder, wenn sie entweder weiteres Personal einstellen oder in neue Technik investieren kann. Das sei ein Zeichen, dass man alles richtig macht, und dass der Markt die Firma Placetec als kompetenten, verlässlichen EMS-Dienstleister anerkennt und schätzt. Und darauf baut der Betrieb weiter auf – ein leistungsstarkes KMU mit Schweizer Präzision und Qualität.

Infoservice

Placetec AG
Industriestrasse 17, 4410 Liestal
Tel. 061 973 03 80, Fax 061 973 03 82
info@placetec.ch, www.placetec.ch