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Der Umstieg auf Linux zahlt sich aus

Im täglichen Gebrauch unserer elektronischen Geräte nehmen wir Embedded Linux nicht wahr. Jetzt setzt das OS seinen Siegeszug auch in der produzierenden Industrie fort. Immer mehr Schweizer KMU und Grossfirmen schätzen heute die Möglichkeiten und das Potenzial der Linux-Umgebung. Diese ist stabil und der Langzeit-Support ist durch die Open-Source-Architektur gewährleistet. In diesem Beitrag lege ich dar, weshalb sich der Umstieg auf Embedded Linux lohnt.

 

Können 200 Millionen Besitzer von WiFi-Routern und 250 Millionen User von Set- top-Boxen und Smart-TVs pro Jahr irren? In so vielen Geräten ist heute Embedded Linux als Standard-OS in Betrieb. Bedenkt man, dass Android nichts anderem entspricht als Embedded Linux mit einer Java-Umgebung, kommen pro Jahr eine Milliarde Neuinstallationen hinzu.

Linux läuft auf etwa einer Milliarde Geräten

Auch ohne Android gehen Schätzungen davon aus, dass Embedded Linux heute in einer Milliarde Geräten weltweit in Gebrauch ist. Die Anwender bemerken nichts davon. Sie wollen nur, dass ihre Geräte zuverlässig ihren Dienst tun. Heute arbeiten viele Unternehmen mit Linux-Distributionen, wie zum Beispiel Ubuntu. Dies hat den Vorteil, dass man ein gebrauchsfertiges OS erhält. Der Nachteil: Die Lizenz lässt keine Anpassung auf spezifische Anforderungen zu. Nur noch wenige Unternehmen setzen bei neuen Projekten auf die Windows-Umgebung im industriellen Umfeld. Dies hat Gründe: Die Strategie des Software-Giganten zielt auf Cloud-Anwendungen. Vieles deutet darauf hin, dass die Embedded-Windows-Produkte das gleiche Schicksal teilen werden wie die Handy-Sparte, wo Microsoft heute keine tragende Rolle mehr spielt.

Embedded Linux gehört die Zukunft

Embedded Linux lieferte die Lösung für die Industrie. Moderne Techniken wie HTML5, Qt5 und Java lassen sich einfach integrieren. Zusammen mit als CPU eingesetzten Modulen ist ein einfacher, schneller und sicherer Einstieg garantiert. Kurz: Embedded Linux die optimale Basis für die Geräte der nächsten Generation. Deshalb setzten unter anderem auch namhafte Schweizer Unternehmen wie Schiller Medizinaltechnik, Camille Bauer und Schindler Aufzüge mit ihrem weltweit erfolgreichem PORT-System auf Embedded Linux.

Das vor bald 25 Jahren von Linus Thorwald ins Leben gerufene und fortlaufend als Open-Source-Projekt weiterentwickelte OS macht es möglich. Linux verbreitet sich zuerst zaghaft, dann immer schneller. Schon früh war Portabilität wichtig. 1995 kam mit MIPS eine andere CPU-Architektur zu Intel x86, 1999 die Unterstützung für ARM CPUs sowie das Flash-Filesystem JFFS. Beides waren Voraussetzungen für Embedded- und Mobile-Anwendungen. Ab 2004 zum Beispiel im Motorola Mobile Phone A760, und 2005 wurde es in Nokias Internet Tablet N770 als Standard eingesetzt.

Yocto-Projekt geht auf das Jahr 2010 zurück

Im Jahr 2010 gründete die Linux Foundation das Yocto-Projekt. Es handelt sich dabei um eine Arbeitsgruppe, die sich zum Ziel gesetzt hat, Embedded Linux als hardwareunabhängiges OS für die Industrie zur Verfügung zu stellen. Neben den grossen Chip-Herstellern wie Intel, Freescale, Texas Instruments und den bekannten Software-Firmen wie Wind River und MonteVista sind auch wir als bytes at work ebenfalls Teil der Community, die Embedded Linux weiterentwickelt. Dies im Rahmen des weltweiten Yocto-Projekts der Linux Foundation. Dies ist für uns einerseits eine Chance, Neues zu lernen und uns mit ähnlich denkenden Kollegen weltweit auzutauschen, andererseits kommt das zusätzliche Know-how, das wir gewinnen, ganz direkt auch den Kunden zugute.

Optimal abgestimmte Software

Noch vor fünf Jahren brachten Hardware-Anbieter einfache Entwicklungs-Kits für Mikrocontroller und Embedded-Prozessoren ohne unterstützende Software auf den Markt. Das funktionierte meistens ganz gut, denn oft waren Kundenapplikationen so ausgelegt, dass sie die gegebene Hardware nutzten. Wollte der Kunde mehr, war vielfach gleich eine Neuentwicklung notwendig. Doch in der Zwischenzeit sind die Anforderungen in Bezug auf grafische Bedienoberflächen, Benutzerschnittstellen, vernetzte Kommunikation und beispielsweise Remote-Administration enorm gestiegen.

Idealerweise kommen Hardware und die darauf zugeschnittene Software aus einer Hand. Hier spielt uns das Yocto-Projekt, wo wir unser Know-how weltweit mit Tausenden anderen Teilnehmern teilen, in die Hände. Dabei befruchten wir uns gegenseitig mit Ideen und Lösungen und greifen auf frei zugängliche Build-Rezepte zurück. Dank des modularen Aufbaus des Projekts sind diese vielfältig einsetz- und erweiterbar. Als Folge davon entstehen ganz spezifische Lösungen, die auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten sind.

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