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«Wir haben die Antwort auf den starken Franken»

Durch den Zerfall des Euro geraten die speziell im Export aktiven Schweizer Maschinen- und Anlagenbauer stark unter Druck. Was kann man dagegen tun? Wie kann man Chancen daraus ziehen? Peter Brügger, Geschäftsführer der Ininet, gehört zu den Pionieren bei Web-HMI. Welches Rezept sein Unternehmen hat, um dem starken Franken durch Kreativität Paroli zu bieten, verrät er uns im Gespräch.

 

Seit wann ist Ihr Unternehmen im Bereich Web-HMI aktiv?

Peter Brügger: Unsere Firma Ininet gehört zu den Pionieren im Bereich Web-HMI. Seit über 10 Jahren entwickeln und arbeiten wir an der SpiderControl-Tool-Chain, welche wir unter vielen Brand Labels als OEM-Produkt von SPS und Steuerungshersteller vertreiben. Das Ziel von Web-HMI war von Anfang an klar: Es geht darum, Kosten zu sparen. Mit der neuesten Generation von Embedded-Mikrocontrollern sind nun Web-Panels am Markt erhältlich, die preislich in eine neue Kategorie vorstossen können, ohne dass die Qualität darunter leidet – eine gute Gelegenheit, die Stückkosten zu senken.

Eine neue Kategorie von Web-Panels? Wie ist das möglich?

Brügger: Bisher basierte die Hardware-Architektur für die Ansteuerung eines TFT-Displays immer auf dem für PC üblichen Konzept: Mikroprozessor, externes DRAM und Flash sowie diverse Peripherie und ein grafisches Betriebssystem wie WinCE oder Linux. Auch wenn die dazu nötigen Chips laufend günstiger wurden, weist der mechanische Aufbau der Platine doch eine gewisse Komplexität auf, was dazu führt, dass die Möglichkeiten der Kostensenkung irgendwann ausgereizt sind.

Nun sind Geräte auf Basis einer für die Anwendung als TFT-Panels bisher noch kaum benutzten Embedded-Mikrocontroller-Architektur auf den Markt gekommen. Da Mikrocontroller in riesigen Stückzahlen in praktisch allen elektrischen Geräten verbaut werden, sind damit extrem günstige Designs machbar. Durch die Miniaturisierung der Elektronik gibt es erste Mikrocontroller – etwa ARM Cortex M3/M4 –, die gerade genügend Speicher und Funktionen auf dem Chip vereinen, um die Panel-Funktion auf so einem Einfachstsystem zu integrieren. Der MicroBrowser wiederum lässt sich dank seines extrem kompakten Designs auf diese Bausteine portieren und funktioniert dort ganz ohne Betriebssystem. Das führt dazu, dass erstmalig TFT-Panels für unter 100 Euro auf den Markt kommen.

Wie können Anwender davon profitieren?

Brügger: Verwenden Sie CODESYS WebVisu oder ein SpiderControl-OEM-Produkt, können Sie den MicroBrowser einfach anschliessen, weil er kompatibel zu diesen Produkten ist. Der Aufwand ist gleich null. Hat die SPS noch keinen Webserver, kann diese auch per Feldbus-Protokoll, also z.B. ISO-TCP für Simatic oder Modbus, angebunden werden. Der Webserver befindet sich dann auf dem Panel.

Sind dann nicht aufwendige Software-Redesigns nötig?

Brügger: Wir als Hersteller der SpiderControl-Software bieten hier auf Wunsch die komplette HMI-Software-Entwicklung zum Festpreis. Die Kosten sind somit fest kalkulierbar und es gibt kein Risiko. Der Kunde kann die Amortisationszeit der Investition sofort berechnen. Quasi als Bonus bekommt er kostenlos die Connectivity an Smartphones und an die Cloud, wenn das gewünscht ist.

Welche Geräte stehen zur Verfügung?

Brügger: Bei dieser Art HMI ist man an keinen spezifischen Hersteller gebunden, es gibt eine Vielzahl von Angeboten. Insbesondere die erwähnte neueste Generation ist in verschiedenen Grössen von 4,3" über 7" bis zu 15" erhältlich, und dies sowohl mit resistiven als auch mit kapazitiven Glas-Touches.

Es gibt bereits TFT-Panels für unter 100 Euro

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