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Studie – KMU-Spiegel 2014

KMU aller Branchen sind einem erheblichen Konkurrenzdruck ausgesetzt, fühlen sich aber dennoch gut gerüstet für die Zukunft, so die Resultate der KMU-Studie der FHS St. Gallen. Basierend auf über 1200 Antworten und abgestützt auf Experteninterviews, wurden Handlungsempfehlungen für verschiedene Branchen formuliert.

 

Viele KMU sehen sich in ihrer Branche einem erheblichen Konkurrenzdruck ausgesetzt. Dieser wird oft noch verstärkt durch gut informierte und anspruchsvolle Kunden sowie vereinzelt durch relativ niedrige Eintrittsbarrieren für neue Konkurrenten. Dies ergibt die Studie «KMU-Spiegel» des Instituts für Unternehmensführung, IFU-FHS, der Fachhochschule St.Gallen (FHS). Die KMU-Studie wurde durch die Unterstützung von den Praxispartnern Helvetia Schweiz, PwC Schweiz und Raiffeisen Schweiz ermöglicht. Durch die Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen KMU-Verband konnte eine Vielzahl Schweizer KMU für die Teilnahme an der Onlineumfrage gewonnen werden.

Umfassendes Bild der KMU-Landschaft Schweiz

Die Umfrageergebnisse basieren auf Antworten von 1255 Unternehmen verschiedener Branchen aus der ganzen Schweiz und Erkenntnissen aus zahlreichen Experteninterviews. Zusammen mit den vertieften Analysen von acht Branchen gibt die Studie ein umfassendes Bild der KMU-Landschaft Schweiz und plausible Schlussfolgerungen für die Unternehmenspraxis.

Die grössten Chancen, so die Umfrageteilnehmenden, lägen im Marktwachstum, den Möglichkeiten der Informations- und Telekommunikationstechnologien sowie der Zunahme der Mobilität und der Zuwanderung. Potenzial würden die Unternehmen bei der Marktbearbeitung und Kommunikation sowie bei der Nutzung von bestehenden und neuen Vertriebskanälen sehen. Gefahren wiederum identifizieren sie vor allem in der Entwicklung der Rohstoff- und Energiepreise, der Frankenstärke sowie in der wachsenden Flut von Regulierungen und Auflagen. Diese Einschätzung sei, so die Studienautoren des IFU-FHS, über die Branchen hinweg weitgehend konsistent. Ausnahmen bilden dabei Aspekte, die für gewisse Branchen naturgemäss eine höhere Bedeutung haben als für andere.

Positive Selbstbeurteilung muss man relativieren

Der KMU-Spiegel erfasst, welche Faktoren die KMU direkt oder indirekt beeinflussen können und anhand welcher Messgrössen der Erfolg in den verschiedenen Unternehmensbereichen ausgewiesen wird. Damit widmet sich die Studie den betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen im Unternehmen, erhebt den Stand der Schlüsselfaktoren und stellt sie in einem Management-Cockpit dar. Anschliessend werden Handlungsempfehlungen für acht Branchen abgeleitet. Die Analyse der Finanzzahlen zeigt, dass bei fast 60 Prozent der Firmen die erzielten Gesamtkapitalrenditen nicht reichen, um die Kapitalkosten zu decken.

Spezialthemen Digitalisierung und Start-ups

Die Studie beleuchtet in zwei Spezialteilen die Digitalisierung der Unternehmen sowie die Herausforderungen Schweizer Start-ups. Für Letzteres wurden dreissig erfolgreiche Jungunternehmen sowie die gleiche Anzahl Experten befragt. Der Einfluss der digitalen Transformation auf bestehende Geschäftsmodelle werde sich, so die Studienautoren, am wahrscheinlichsten in den Bereichen Digitalisierung von Leistungen (z.B. Bücher und Zeitschriften), Nutzung von Online-Marktplätzen, E-Commerce-Lösungen als zusätzliche Vertriebskanäle sowie elektronische Zahlungssysteme bzw. Logistiklösungen zur Effizienzsteigerung zeigen. Gemäss den Untersuchungsergebnissen sind die grössten Herausforderungen für Start-ups die Erhöhung der Bekanntheit, der Aufbau eines Vertriebsnetzes, die hohe Arbeitsbelastung sowie die Rekrutierung von geeignetem Personal. Dem gegenübergestellt seien die Erfolgsfaktoren von etablierten Start-ups in der Schweiz ausgesprochen heterogen. Die Kompetenz – Erfahrung und Fachwissen – und die Ausdauer der Gründer seien aber am ehesten die Schlüsselfaktoren für den nachhaltigen Erfolg bei der Etablierung eines Start-ups.

KMU-Spiegel 2014: 18_14.50.pdf

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