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EKZ und ABB nehmen grösste Batterie der Schweiz in Betrieb

Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) und ABB haben gemeinsam einen Batteriespeicher realisiert. Die Anlage steht in Dietikon (ZH), hat eine Leistung von einem Megawatt und ist damit der erste Batteriespeicher dieser Grösse in einem Verteilnetz. Nach erfolgreichen Tests ging die Batterie heute in Betrieb.

Die EKZ als einer der grössten Energieverteiler in der Schweiz und ABB haben nach neun Monaten Bauzeit den grössten Batteriespeicher der Schweiz in Betrieb genommen. Er steht am EKZ-Standort in Dietikon, hat eine maximale Leistung von einem Mega-watt und wurde heute in das Mittelspannungsnetz der EKZ eingebunden. Die Batterie kann Energie bis 500 Kilowattstunden speichern, womit man einen durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt für 40 Tage mit Strom versorgen kann. Damit ist sie die grösste Anlage dieser Art in der Schweiz und hat Pioniercharakter im Hinblick auf eine sichere Stromversorgung in der Zukunft.

ABB hat die Demonstrationsanlage geliefert, erstellt und wird sie vor Ort weiterentwickeln. Die EKZ werden den Batteriespeicher betreiben. Mit diesem wegweisenden Projekt wollen ABB und EKZ Erfahrungen über die Einbindung und das Verhalten von Batteriespeichern im Netz sammeln und daraus gesicherte Erkenntnisse über deren wirtschaftlichen Einsatz gewinnen. Es geht darum, herauszufinden, welche Konfiguration für welche Betriebsart die richtige ist. Wie kann der so genannte «load leveling», also der Ausgleich von Einspeisungs- und Verbrauchsdifferenzen optimal bewirtschaftet werden? Wie lässt sich bei einem allfälligen Stromausfall ein Inselbetrieb aufrechterhalten?

«Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Pionierprojekt hier in Dietikon realisieren konnten», sagt Peter Franken, Leiter des Geschäftsbereichs Energieverteilung bei den EKZ. «Batteriespeicher, die kurzfristige Laständerungen im Verteilnetz ausgleichen oder mit denen dezentral produzierter Strom am Produktionsort zwischengelagert und dort wieder verbraucht wird, können interessante neue Lösungsansätze für die Verteilnetzbetreiber bringen. Die Erkenntnisse, die wir mit dieser Anlage gewinnen, tragen dazu bei, die Energiezukunft auch weiterhin zu sichern.»

Die Zusammenarbeit bietet ideale Voraussetzungen, um das von ABB konzipierte und installierte Batteriespeichersystem in einem konkreten Umfeld zu testen. «Uns interessiert, wie sich der Lade- und Entladeprozess des Batteriespeichers im praktischen Einsatz bewähren wird, um daraus Algorithmen zu entwickeln, die einen optimalen Betrieb ermöglichen», sagt Robert Itschner, Leiter des Geschäftsbereichs Schaltanlagen bei ABB Schweiz. «Die Erkenntnisse daraus werden wegweisend sein für solche Anlagen, die für den Einsatz von erneuerbaren Energien und deren optimaler Nutzung künftig eine wichtige Rolle spielen werden. Energiespeicher sind eine Schlüsselkomponente des zukünftigen intelligenten Elektrizitätsnetzes.»

In der Batterie werden Lithium-Ionen-Akkumulatoren verwendet, wie sie auch in Handys oder Elektroautos im Einsatz sind. Die rund 10‘000 Lithium-Ionen-Zellen wandeln die elektrische Energie bei der Aufnahme in chemische Energie mit einem Wirkungsgrad von rund 95 Prozent um. Damit ist diese Technologie ideal für ein Speichersystem, weil sie eine hohe Energiedichte und Dynamik aufweist und gleichzeitig wenig Platz beansprucht. In der Anlage integriert ist ein Umrichter, der über effiziente Leistungshalbleitertechnologie den Wechselstrom aus dem Netz in den Gleichstrom für die Batterie umwandelt und umgekehrt. Ein Transformator sorgt für die Umwandlung von Mittel- auf Niederspannung und umgekehrt. Die Batterie ist mit entsprechenden ABB-Steuerungssystemen und Schutztechnik ausgestattet.

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