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Marktplatz am Mittag – presented by iHomeLab – Tag 3

Moderiert durch Dieter von Arx, stv. Leiter des iHomeLab der Hochschule Luzern – T & A widmete sich der ineltec Marktplatz am Donnerstag ganz dem Thema Licht. Fünf Firmenvertreter stellten vor rund 50 anwesenden Zuhörern ihre Lösungen vor und diskutierten über die Herausforderungen, die in den nächsten Jahren noch auf diese Branche zukommen werden.

Christian Hochfilzer von Regent Lighting machte den Auftakt: „Das Thema Licht hat in den letzten Jahren mit der LED viel Dynamik erfahren.“ Regent Lighting bewegt sich in den Segmenten Gebäude mit Fokus auf Büro-, Geschäfts- und Shopbeleuchtung bietet aber auch Lösungen für den Aussenbereich bis hin zu Strassenbeleuchtungen. Die Zeiten in denen Kunstlicht in Gruppen geschaltet ins Gebäude gebracht wurden sind für Hochfilzer vorbei: „Mit LED lässt sich Kunstlicht so gestalten, dass es spektral wie natürliches Licht wirkt.“ So lässt sich laut dem Experten nicht nur Energie sparen. Die Technologie erlaubt auch einen dynamischen Lichtverlauf abhängig von der Tageszeit. Die Wirkung von Licht auf den Menschen wird immer wichtiger womit sich auch die Interaktion mit Gebäuden weiterentwickeln wird.
Die Max Hauri AG bietet unter anderem ein flackerfreies Downlight, das stufenlos dimmbar ist. Bruno Barmettler präsentierte mit maxLuce diese LED-Leichte, die komplett im Set inklusive Betriebsgerät und Verkablung geliefert wird. Asuserdem zeigte er Retrofit-LED-Spots für 12- und 230-V-Halogenlampen. Diese sind nicht nur preisgünstig sondern lassen sich auch einfach installieren und benötigen nur wenig Platz. Allerdings fällt bei den engen Platzverhältnissen auch der Kühlkörper klein aus. Im Gegensatz dazu bieten Komplettlösungen mit ihrem grösseren Kühlkörper auch eine längere Lebensdauer der LED. Laut Barmettler lohnt sich Retrofit preislich nicht mehr, da Komplettlösungen heute schon im ähnlichen Preissegment spielen.
Pascal Grolimund stellte die Initiative eco2friendly vor. Als diese 2009 startete waren die Anforderungen an Beleuchtungen noch nicht so hoch. Laut dem Referenten stiftete das Glühlampenverbot grosse Verwirrung auf dem Markt. LED, dynamsicher Lichtverlauf, Lichtfarben, neue Steuerungsmöglichkeiten, usw. wurden zu Themen und die Verwirrung wuchs weiter. Die Anforderungen an Anbieter, Installateur und Anwender steigen noch immer, deshalb braucht es Schulung und Utnerlagen, die von eco2friendly bereitgestellt werden. Zum Thema „LED richtig dimmen“ findet am 15. Oktober eine Fachveranstaltung mit Partnern der Initiative statt.
„Licht wird heute für die Stimmung in Innenräumen eingesetzt“, begann Oscar Rechou von der casacom solutions ag sein Referat und fügte an: „Wir nutzen es zur Datenübertragung in Gebäuden.“ Die drahtgebundene oder auch kabellose Datenübertragung über Lichtleitungen bietet grosses Potenzial. Beispielsweise ist ein POF-Kabel (Polymer Optische Faser) dreimal dünner als eine entsprechende Kupferleitung und viermal leichter. Ebenso ist die Technologie resistent gegen Elektromagnetische Felder.
Björn Schrader von der Hochschule Luzern schloss die Vortragsreihe ab. Er sprach von der grossen Marktumwälzung durch die LED-Technologie, die mit einem noch stärkeren Preiszerfall einhergehen wird. Vor allem aber machte er den Zuhörern bewusst, dass die Bedienung von Beleuchtungen jeder Art in Zukunft noch viel einfacher werden muss: „Dass das Smart Home über das Smartphone gesteuert werden kann, reicht nicht. Die Bedienung muss so einfach und intuitiv sein wie heute ein Lichtschalter.“ Abschliessend gab er den Ausblick, dass es in Zukunft nicht darum geht, was technisch alles möglich ist, sondern darum,wie diese Technologien sinnvoll eingesetzt werden können.
Die anschliessende Podiumsdiskussion ging der Frage nach, wie sich die Marktveränderungen auf Kunden und Anwender auswirken. Die ganze Branche muss sich mit neuen Spezifikationen auseinandersetzen, zB. Mit Farbwiedergabe oder Lichtausbeute in Zusammenhang mit der Lebensdauer einer Leuchte. Je schneller Installateure diese Zusammenhänge verinnerlicht haben, umso eher werden die richtigen Produkte am richtigen Ort eingesetzt. Aber auch der Konsument steht vor der Herausforderung sich mit den für ihn neuen technischen Spezifikationen vertraut zu machen.
Weil mit LED langlebige und robuste Produkte hergestellt werden können, ist die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls gering. Das könnte dazu führen, dass in Zukunft keine auswechselbaren Leuchtmittel mehr eingesetzt werden. Der Trend zeigt dahin, dass Leuchten als ganzes wie ein steuerbares Gestaltungselement in Gebäude integriert werden.
Mit der LED-Technologie lässt sich auch Tageslicht künstlich erzeugen. Björn Schrader sprach sich aber für den sinnvollen Einsatz der Technologie aus und gab zu bedenken, dass sich Tageslicht nicht mal eben schnell elektronisch ersetzen lässt.
Ein weiteres Thema des Podiums war VLC (Visible Light Communication). Ein solches Netzwerk liesse sich in einem Gebäude teilweise ausschalten, damit es nur gerade dort im Betrieb ist, wo es auch gebraucht wird. Ein Gedanke, der im Smart Home schon länger vorherrscht. Obwohl die LED-Technologie sparsamer als herkömmliche Alternativen ist, wird der Spareffekt durch den übermässigen Einsatz von Licht wieder ausgehebelt. Doch dank der Intelligenz solcher Leuchten lässt sich Licht viel exakter steuern, was wieder Strom spart.

www.ineltec.ch